Referent: Dr. Winfried Rathke
Umbrien ist das “Land der Heiligen”, laut Harald Keller “eine Welt der Stille und des lyrischen Verweilens”. Franziskus meinte “nihil iucundius vidi”(nichts Erfreulicheres habe ich je gesehen). Und Heinrich Böll befand: “traumhaft unwirklich diese gelben Steingebilde von Bergstädten und Felsennestern”.
Etrusker hinterließen ihre Spuren im malerischen Perugia. Am Trasimenischen See leben Erinnerungen an Hannibals Sieg gegen die Römer. Langobarden gründeten ein Herzogtum im heute musikbeflissenen Spoleto. Orvieto verblüfft mit seiner Domfassade, die einem Altarbild gleicht. Das zauberhafte Gubbio staffelt sich terrassiert an einem Berghang hoch. Aus Norcia stammte Benedikt, Stammvater der abendländischen Klosterkultur. Assisis San Francesco ist allein durch seine Freskenpracht Museum und Pilgerstätte zugleich. Die Gemälde von Giotto, Fra Angelico, Perugino, Piero della Francesca und Luca Signorelli garantieren dem Kunstfreund wahre Ekstasen. Hören wir den Dichter Carducci: “all meine Traurigkeit zerstreute sich über den süßen Kurven dieser reinen Hügel”. Nicht zu vergessen: die herrlichen Trüffel von Norcia, das Bratferkel „porchetta“ und ein Sagrantino-Wein aus Montefalco! Der Besucher wandert zwischen kulina-rischen Genüssen inmitten landschaftlicher Idyllen und auch die Kultur kommt voll auf ihre Kosten!