Fotos: Fabrice Galina, Pentaphoto

Reisen

Unser Thema im Fokus, das sich einer italienischen Region Italiens widmet, schließen wir mit einer einwöchigen Kulturreise in diese Region ab. Da wir als eingetragener Verein selbst keine Reisen veranstalten dürfen arbeiten wir mit renommierten Reiseveranstaltern, die sich auf Italien spezialisiert haben, zusammen.

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Reisebericht Kulturreise in die Emilia Romagna vom 07.-14. Mai 2016

Bologna | Darmstadt. „Kochen ist eine Kunst und keineswegs die unbedeutendste“, sagte einmal ein großer (und gewichtiger) Sohn der Emilia Romagna, der Tenor Luciano Pavarotti. Und fast kann man dies als informelles Motto der Kulturreise einer Gruppe von 25 Mitgliedern des Comitato Darmstadt der Società Dante Alighieri in den „Bauch Italiens“ verstehen. Vom 7. bis 14. Mai waren die „Dantisti“ in der Region Emilia Romagna unterwegs. Ausgehend vom Stammquartier in der Regionalhauptstadt Bologna standen Fahrten nach Parma, Ferrara und Comacchio, Ravenna, Faenza und Brisighella sowie Modena und die Verkostung international erfolgreicher kulinarischen Erfolgsschlager der Region auf dem Programm.

Tag 1: Anreise und Stadtführung Bologna

Beim Bustransfer ins Hotel „Porta San Mamolo“ hieß Guide Claudio Cento die Kulturreisenden in der fast 380.000 Einwohner zählenden Universitätsstadt willkommen. Nach dem Check-In im ruhig gelegenen Hotel am Rande der Bologneser Altstadt und einem kleinen Snack wurden zunächst die Audioguides verteilt. Diese kleinen elektronischen Helferlein erwiesen sich im Trubel der Stadt bei der sich anschließenden, zweieinhalbstündigen Führung als sehr nützlich, übertrugen sie doch per Funk die Erläuterungen von Guide Cento. Über den Alten Markt führte der Fußmarsch unter anderem in die Basilika Santo Stefano und dann zur Piazza Maggiiore. Nach einer kurzen Erklärung zu den Türmen von Bologna („Torre Garisenda“ und „Torre degli Asinelli“, um 1300 erbaute Geschlechtertürme, als einzige von einst rund 180 Türmen bis heute übrig geblieben) bestaunte die Gruppe dann den Neptunbrunnen und die weitläufigen Arkaden der Stadt. Vor dem Abendessen besuchte die Gruppe noch das örtliche Goethe-Zentrum, um sich dort über deutsch-italienischen Kulturaustausch zu informieren.

Tag 2: Parma

Der zweite Tag führte die 25 Kulturreisenden von der quirligen Studentenstadt Bologna nach Parma. In der bereits seit der Etruskerzeit besiedelten Stadt wartete mit Dottor Giovanni Cossio ein echter Lokalpatriot und leidenschaftlicher Historiker. Sein Weg eröffnete Einblicke in die kunst- und kulturhistorisch so reiche Geschichte der einst von Langobarden, fränkischen Pfalzgrafen, dem Kirchenstaat, Mailand, den Herzögen Farnese, den Bourbonen, Habsburgern, Napoleon und Marie-Louise von Österreich beherrschten Großstadt: Teatro Farnese, Galleria Nazionale, Camera von San Paolo, Domplatz, Dom Santa Maria Assunta, Baptisterium, San Giovanni Evangelista sowie die Kirche San Pietro galt es an diesem Tag zu entdecken. Dass Parma auch ein Zentrum der italienischen Nahrungsmittelindustrie ist und dort mit dem Parmaschinken eine weltweit rennommierte Spezialität produziert wird, konnte die Gruppe bei einer Verkostung in einer Schinkenfabrik geschmackvoll genießen. Gefüllte Nudeln mit Parmesankäse und regionale Weine begleiteten den mindestens ein Jahr alten, luftgetrockneten Schweineschinken.

Tag 3: Ferrara und Comacchio

Hatte sich der Wettergott an den ersten beiden Tagen der Kulturreise der „Dantisti“ mit Sonne und wenigen Wolken am azurblauen Himmel sehr gnädig gezeigt, schien er nun keinen Wert mehr darauf zu legen, „bella figura“ zu machen: bewölkt, grau und auch leicht regnerisch-windig sollte sich dieser Tag entwickeln. Nicht unbedingt urlaubsfreundlich – aber für geführte Touren zu Fuß eigentlich ideal, weil nicht zu heiß und nicht zu kalt.

Das schien auch unsere heutige Führerin, Dr. Elisabetta Concetta Gulino, so zu sehen und mit südtiroler Charme brachte sie der Gruppe das Castello Estense, den Palazzo Schifaoia, das Teatro Claudio Abbado sowie die Kathedrale sachkundig nahe. Der späte Nachmittag gehörte dann einem Besuch in der kleinen Fischereistadt Comacchio an der Adria. Hier durchzieht die Luft eine leichte, an die nahe Adria schmeckende Brise. Von kleinen Kanälen durchzogen, erinnert der Ort mit seinen filigranen Backsteinbrücken an Venedig. Bauhistorische Besonderheit ist die Ponte Trepponti, eine 1634 auf Befehl Kardinal Pallottas von Luce Danese gebaute Brücke: Sie besteht aus fünf Treppen – drei vorderen und zwei rückwärtigen – und fünf Rundbögen und wurde am Zusammenfluss dreier Kanäle errichtet.

Tag 4: Bologna

Der vierte Tag brachte ein Wiedersehen mit Guide Claudio Cento. Er zeigte den 25 „Dantisti“ weitere Facetten, der wegen ihres gehaltvollen Essens „la grassa“ („die Fette“) genannten Stadt: die Basilika San Petronio mit der Cappella Bolognini, das Santuario della Madonna di San Luca sowie den Palazzo Re Enzo und das Teatro Anatomico in der Universität. Weitere Beinamen sind übrigens „la rossa“ („die Rote“) wegen der roten Ziegel der Häuser und der vorherrschenden politischen Richtung, sowie „la dotta“ („die Gelehrte“) wegen der berühmten Universität. Nicht mehr ganz so gebräuchlich ist heute der Name „la turrita“, der von den vielen mittelalterlichen Geschlechtertürmen herrührt, von denen die meisten aber Ende des 19. Jahrhunderts zerstört wurden. Nachmittags standen Vorträge zum italienischen Universitätssystem und dem Studienangebot der Bologneser Universität auf dem Programm. Der Autor dieses Berichts bekennt, stattdessen das kulinarische Angebot der Pasticceria Zanarini an der Piazza Galvani getestet zu haben …

Tag 5: Ravenna

Erneut hieß es am fünften Tag der Kulturreise, den Bus Richtung Romagna zu besteigen. Diesmal führte die Fahrt nach Ravenna. Dort warteten Kunst- und Kulturschätze aus der Zeit des Übergangs von der Spätantike zum frühen Mittelalter auf die „Dantisti“: In Sehenswürdigkeiten wie dem Mausoleum der Galla Placidia, den Kirchen S. Vitale und S. Apollinare sowie dem Dom – heute zum Weltkulturerbe der UNESCO erklärt – findet sich noch heute der originale Mosaikenschmuck des 5. bis 7. Jahrhunderts. Und so prangen goldglänzende Mosaiken von Wänden und Decken, bezaubern noch heute kraftvolle Farben und ausdrucksstarke Figurendarstellungen die Besucher. Im Kerngebiet des Oströmischen Reiches sind fast alle derartigen Mosaiken später dem Bilderstreit zum Opfer gefallen. Deutlich schlichter hingegen das graue, fast schmucklose Grabmal Theoderichs am heutigen Stadtrand Ravennas, dessen Natursteindach (gut elf Meter Durchmesser und ein Meter dick) aus einem einzigen, aus Istrien stammenden, Monolithen herausgemeisselt wurde.

„Das Gesicht verrät die Stimmung des Herzens“, schrieb der von 1265 bis 1321 lebende italienischer Dichter und Philosoph Dante Alighieri. Er nicht nur gilt als bedeutendster Dichter des europäischen Mittelalters und Schöpfer der modernen italienischen Sprache, sondern ist auch Namensgeber der deutsch-italienischen Kulturgesellschaft. Ehrensache, dass auch ein Besuch der Grabstätte dieses „Paten der Societá“ auf dem Plan stand. Gebaut als kleiner Tempel, enthält die Grabstätte einen Sarkophag mit Gebeinen, die Dante Alighieri zugeschrieben werden. Wenige Jahre vor seinem Tod war Dante nach Ravenna geflohen, wo er von Guido Novello da Polenta aufgenommen wurde. In Ravenna vollendete er seine „Divina Commedia“. Und im Jahr 1519 versuchten die Stadtväter Florenz‘, Dantes sterbliche Überreste an den Arno umzubetten. Der Zugriff misslang: Franziskanermönche entnahmen die Gebeine dem Sarkophag und bestatteten sie in ihrem Kreuzgang.

Tag 6: Faenza und Brisighella

Ländlich-idyllisch bei traumhaftem Sonnenschein. Unter diesem Motto stand der sechste und vorletzte Tag der Kulturreise der „Dantisti“ in die Emilia Romagna. Die Fahrt ging nach Faenza und Brisighella, wo unter anderem der Palazzo Milzetti, die Piazza del Popolo und der Dom von Faenza sowie der Torre dell Orologio besichtigt wurden. Kulinarisch galt es, regionales Olivenöl zu verkosten. Erster Höhepunkt des Tages war der Besuch des Internationalen Keramikmuseums. Faenza ist seit der römischen Zeit ein bekanntes Zentrum für Keramikprodukte. Im Museum reicht die Bandbreite der Exponate von Klassikamphoren bis zu den Werken Chagalls und Picassos. Ein Schwerpunkt der Ausstellung liegt auf der Faenza-Töpferei zur Zeit der Renaissance. Zweiter Höhepunkt der Tagesfahrt: der Spaziergang durch das malerische Dozza.

Dozza ist eine entzückende kleine Gemeinde in der Provinz Bologna und gilt als eine der charakteristischsten mittelalterlichen Ortschaften des toskanisch-romagnolischen Apennins, nicht nur wegen ihres Erhaltungszustands sondern auch wegen der Landschaft, in der sie eingebettet ist. Von der imposanten, den historischen Stadtkern übrragenden Rocca Sforzesca, der Burg der Sforzas, hat man einen herrlichen Ausblick auf sanfte Hügel und Weinstöcke. DOCG-Weine wie der Trebbiano, der Sangiovese und der berühmte Albana werden hier produziert. Aber Dozza hält noch mehr einzigartige Überraschungen bereit, denn hier findet alle zwei Jahre die Biennale del Muro Dipinto (wörtlich: Biennale der bemalten Wand) statt bei der bekannte inländische und ausländische Künstler die Häuserfassaden mit eindrucksvollen Kunstwerken bemalen.

Tag 7: Modena

Piazza Grande, der Ghirlandina-Turm und der Kathedrale und der Palazzo Ducale waren nur einige der Stationen, die Dottor Giovanni Cossio der Darmstädter Reisegruppe bei leicht regnerischem Wetter nahebrachte – nicht ohne zu erwähnen, dass in der norditalienischen Universitätsstadt und ihrer Umgebung auch die weltbekannten Sportwagenhersteller Maserati, Ferrari und Lamborghini ihren Sitz haben. Das Glück war der Gruppe allerdings nicht hold, kein „Erlkönig“ konnte auf den Straßen erblickt und das charakteristische Röhren der starken Sportmotoren gehört werden. Ebenfalls verstummt ist seit dem Tode Luciano Pavarottis im September 2007 das jährliche Konzert „Pavarotti and Friends“ im Parco Novi Sad. Neben Sopranistin Mirella Freni und Enzo Ferrari zählt er zu den berühmtesten Kinder der Stadt unserer Tage. Auch die prunkvollen Tage der Este-Familie sind im ehemaligen Herzogtum längst passé: Im Stadtschloss (Palazzo Ducale) bildet heute die italienische Armee ihre Heeresoffiziere aus.

Kulinarisch hinterließ der siebte Tag im „Bauch Italiens“ deutliche Eindrücke: Im kleinen Ort Ravarino konnte die Gruppe den in der Region angebauten Lambrusco-Wein, einen perlenden, fruchtigen Rotwein, verkosten. Der Winzer hat übrigens bereits Pavarotti regelmäßig mit dem Rebensaft versorgt. Die Sorte – unter dem Namen Labrusca bereits von Schriftstellern der römischen Antike erwähnt – war in Deutschland etwas als „Billigwein“ in Verruf geraten. Die Italiener ficht das zu Recht nicht an, sie bauen ihn – gerade in der trockenen Variante – mit hoher Qualität in der Region in vier DOC-Zonen an: Lambrusco di Sorbara, Lambrusco Grasparossa di Castelvetro, Lambrusco Reggiano und Lambrusco Salamino di Santa Croce. Begleitet wurde die Weinprobe von regionalen Schinken- und Wurstspezialitäten.

Dem schloss sich eine Verkostung des bekannten Aceto balsamico (Balsamessig) an. Doch Vorsicht: Beim Aceto ist zwischen dem nach traditioneller Art hergestellten „Aceto Balsamico Tradizionale di Modena“ und dem Massenprodukt „Aceto Balsamico di Modena“ unbedingt zu unterscheiden: Das Massenprodukt ist lediglich eine Mischung aus gewöhnlichem Weinessig mit eingedicktem Traubenmost und in vielen Fällen mit Zuckercouleur braun gefärbt. Der „Aceto tradizionale“ hingegen durchläuft einen langwierigen Reduktionsprozess. Durch diesen wird der Essig immer dickflüssiger und geschmacksintensiver. Auch die verschiedenen Holzarten der Fässer verleihen ihm seinen besonderen Geschmack und seine Farbe. Wegen seines hohen Preises wird er übrigens sehr sparsam verwendet: Ein paar Spritzer über frische Erdbeeren oder Parmesan gelten als Delikatesse. Und seit ein paar Jahren verbreitet sich die Mode, hochwertigen Aceto balsamico unverdünnt als nicht alkoholischen Apéritif oder Digestif zu trinken.

Tag 8: Bologna und Rückreise

Der letzte Tag der Kulturreise stand dann weitgehend zur freien Verfügung der „Dantisti“. Gemeinsam nahm die Gruppe einen kleinen Mittagssnack bei Zanarini ein, bevor es am frühen Abend mit dem Bus zum Flughafen ging. Dort startete mit leichter Verspätung um 19:30 Uhr der Airbus der Lufthansa, der die Gruppe zurück nach Deutschland brachte. Das Fazit der wohl allermeisten Teilnehmer? Eine abwechslungsreiche, kurzweilige und spannende Woche in netter Gesellschaft ging viel zu schnell vorüber. Ein besonderer Dank gilt der Präsidentin Sabine Henninger („Frau Dante“) und ihrer Mitstreiterin, Vizepräsidentin Anne Elss-Wagner, die die Reise perfekt organisiert und unaufgeregt begleitet haben. Auguri, Complimenti, e MILLE GRAZIE!


Christian Thomas, Reiseteilnehmer




Reisebericht Sardinien vom 04.-11. Mai 2014

Che viaggio …. !!!
Sonnig heiter, azur-blauer Himmel, sattgrüne Natur und in allen Frühlingsfarben aufgeblühte Wiesen: So üppig präsentierte sich SARDEGNA im Mai und nahm die 20 Teilnehmer zählende Reisegruppe der SOCIETA‘ DANTE ALIGHIERI DARMSTADT mit dieser intensiven Farben-Impression sofort für sich ein.

Begrüßt wurden die Teilnehmer, die unter Begleitung der Präsidentin, wie auch Vizepräsidentin anreisten, am Flughafen von Olbia von einem Schweizer Reiseleiter, der, mit Ferienhaus auf Sardinien sich als absoluter Insider herausstellte und von Luca, einem sardischen Busfahrer, die uns beide willkommen hießen und uns in einem modernen Reisebus, in genau diesen Frühlingsfarben gehalten, abholten und uns nach kurzer Fahrt und einführenden Informationen über unser Reiseziel SARDINIEN, in ein auf einer Anhöhe – unweit des pittoresken Bergdörfchens SAN PANTALEO - gelegenes Hotel brachten. CHE POSTO … !!! entfuhr es mir. Denn nicht nur der herrliche Park, auch der pure, sardische Stil der gesamten Hotelanlage mit Blick aufs Meer, wie auch auf die „rocce rosse“ samt dem folgende Abendessen mit all den regionalen Köstlichkeiten: eine Erfahrung per se .. !!!
Ein Geheim-Tip unserer Präsidentin, so lernten wir: wow!!! Und die ersten 100 Punkte.

In der folgenden Woche, konnten wir uns dank des kompakten Ausflugsprogramms ein umfassendes Bild von der kulturellen, aber auch der botanischen Vielfalt dieser Insel machen, die als Traumziel im Mittelmeer gilt und die es verstanden hat, sich einerseits mit einem geradezu paradiesischen Bergland, andererseits mit seinen Buchten und herrlichen Küsten, einen sanften Tourismus aufzubauen, aber dabei möglichst ursprünglich zu bleiben. Und wir entdeckten all das, was uns im Jahr 2013 bei den DANTE- Referaten zum Thema SARDINIEN verlockt hatte, uns für diese Reise zu entscheiden und anzumelden. Auf dem Weg zu dem jeweiligen Tageszielen informierte unser Reiseleiter jeweils über die Daten, Fakten, über Geschichte und politische, wie finanzielle Einflüsse.

Durch die Gallura führte uns der erste Tag und machte uns gleich mit sehr unterschiedlichen Aspekten der Insel bekannt: Mit geheimnisvollen Zeugen der Frühzeit, sehr beschaulich im Inselinneren gelegen, und dann, quasi als Kontrastprogramm, mit der reichen, gar mondänen Welt, die sich an der Panorama-Strasse der Costa smeralda auftut, wo die luxuriösen Jachthäfen, unter dem Einfluss von Aga Khan im 21. Jahrhundert entstanden, eine eigene, nicht unsympathische Geschichte erzählen.

Beeindruckt waren wir vor allem aber von der traumhaften Landschaft, einerseits der Gallura, anderseits auch von der Barbagia, von dem herben, felsigen Charakter der Dörfer dieser Region, die wir am zweiten Tag besuchten. Vor allem die beeindruckende Natur dieser beiden Gebiete, die von blühende Wiesen zwischen, Granitfelsen, Kastanien, Kork- u. Steineichen, von Eukalyptusbäumen und Ficchi d’india und Macchia geprägt ist, denn die einstige Insel der Hirten hat es gerade hier recht gut verstanden, sich ihren ländlichen Charme zu bewahren. Dabei duftete es nach Mirto, nach Myrrhe, nach Ginster und nach Jasmin, nach wilden Kräutern und der Anblick von abertausenden weißen Blüten des cisto-marittimo begleitete uns auf Schritt und Tritt. Auch der Gaumen kam natürlich nicht zu kurz, denn beim Besuch eines Weingutes in der Gallura wurden wir kulinarisch ebenso verwöhnt wie danach in der Barbagia, wo die Hirten im Wald, oberhalb des durch seine Murales sehr bekannte Städtchen Orgosolo, uns mit ihren typisch-deftigen Produkten bewirteten.

All das, was Sardinien ausmacht, wurde uns in dieser Woche nahegebracht: Gigantengräber, Nuraghen, geheime Grotten und Wasser-Quellen, Ausgrabungen der phöniz.römische Hafenstadt Tharros, wie auch die der antiken Hafenstadt Nora, die als die erste Stadt Sardiniens gilt. Nach Besichtigungen von Kathedralen, Klosterkirchen und der stillgelegte Zeche von Montevecchio (Weltkulturerbe) waren kamen wir schließlich über die Strada panoramica zur Costa verde, bestaunten Traumbuchten und den Pan di Zucchero, immer neu wurden die Fotografen verführt: rotblühende Mohnfelder, satt-gelbblühender Ginster, rote Felsformationen, weiße Dünen blauer Himmel, blaues, ja smaragd-farbenenes, kristallklares Wasser und herrliche Küstenstreifen !!!

Dann lernten wir die Kornkammer der Insel kennen, wo üppige Fave-, Artischocken- und weite Kornfelder (Grano-duro) Straßen säumten. Die Vielfalt, die Üppigkeit, aber auch die Schönheit dieser großen und weitläufigen Insel nahm uns immer wieder neu für sie ein. Schaf- und Ziegenherden, auch Schweine, muteten dabei fast biblisch an, die allesamt natürlich gehalten, auf den Wiesen und Feldern draussen grasten. Der Anblick der fruchtbaren Felder und der im Freien lebenden Tiere, machte uns natürlich immer neu Appetit auf das leckere Abendessen und auf die regionalen Produkte, den bekannten und fast berühmten sardischen Schafskäse, auf pikante Schinken und Salami, auf die frischen Salate und Gemüse, auf Oliven, Zucchini und Artischocken, und natürlich auch auf FiSCH!!!

Wunderschöne, pittoreske Städte haben wir auch besucht, neben Alghero und Oristano, tauchten wir zur Wochenmitte ein in die herrliche Altstadt von Cagliari, die auf eine mehrtausendjährige Geschichte von den Phöniziern, Römern, dem Haus von Savoyen, bis in die aktuelle Zeit blicken kann. Dieser Tag brachte uns dann in eine Hotelanlage im Süden der Insel, in die Bucht von Pula.

Bei dieser Fahrt in den Süden lernten wir den industriellen Teil der Insel kennen, auch die Salzgewinnung und fotografierten fleißig entlang der Salinen, beim Anblick von rosa-roten Flamingo’s.

Dieser Wechsel bescherte uns dann bei hoch-sommerlichen Temperaturen auch die heiß-ersehnten Ausflüge in die Dünen und Sandstrände und reizte so manchen zu einem Bad im Meer: Che lusso …!!!

Kein Wunder also, dass es schwerfiel, wieder abzureisen. Zumal die Gruppe immer vertrauter miteinander wurde und die Stimmung von einer absoluten Heiterkeit geprägt war, die oft genug eher ein LACH-YOGA-Seminar vermuten ließ, insbesondere im hinteren Teil des Reisebusses.

Wir haben uns zu bedanken bei Werner, unserem Schweizer Reiseleiter, nie müde, uns über die Situation SARDINIEN‘s zu informieren. Zu bedanken haben wir uns auch bei Luca, dem sympath. Busfahrer, der es fertiggebracht hat, diese quirlige Reisegesellschaft aus Germania, mit all ihren Zielen, sicher über seine Insel zu chauffieren und pünktlich wieder am Flughafen Olbia abzuliefern.

Ein ganz besonderes Dankeschön aber gilt Euch beiden, liebe Sabine Henninger und liebe Annetraud Elss-Wagner: Ihr habt diese Reisewoche perfekt organisiert, wohltuend begleitet und so die Feuerprobe als neugewählte Präsidentin, bzw. Vizepräsidentin, wohl auch mehr als bestanden: Auguri, complimenti, e GRAZIE tanto !!!

Aloisia Spitaler, Dante Alighieri Mitglied