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Matera und die anonyme Baukunst. Architektur ohne Architekten

18. September um 19:00 - 21:00

Durch ihre Ernennung zur Kulturhauptstadt Europas erlangte die süditalienische Stadt Matera 2019 eine noch größere Berühmtheit. Schon 1993 war sie wegen ihrer Sassi – der Höhlensiedlungen und Felsenkirchen – zum Weltkulturerbe ernannt worden. Der Architekt und Kulturhistoriker Bernard Rudofsky kritisierte bereits 1964 in seinem Buch Architektur ohne Architekten. Eine Einführung in die anonyme Architektur die Voreingenommenheit der bisherigen Architekturgeschichtsschreibung mit ihrer willkürlichen Selektivität: Lokale Architekturen wie beispielsweise die der Sassi könnten so nicht angemessen erfasst werden. Stattdessen richtet er in seinem Buch den Blick auf das Schaffen namenloser Architekten, deren Produkte das direkte Resultat der Auseinandersetzung mit dem Klima, der Topografie und den vorgefundenen Materialien seien. An verschiedenen Beispielen erläutert er die weltweite anonyme Baukunst. Man könne diese Art Architektur nicht verbessern, weil sie ihren Zweck perfekt erfülle – und man könne viel von ihr lernen. Der Vortrag soll dazu einladen, einige der faszinierenden lokalen Architekturen Materas, aber auch anderer Beispiele wie die Höhlenstadt von Pantalica auf Sizilien oder die italienischen Bergstädte Positano und Anticoli Corrado im Kontext von Rudofskys Theorie näher kennenzulernen.

Referentin: Dr. Jennifer Bleek, Aachen

Bildtitel: Matera, San Pietro Caveoso. Bildnachweis: Francorov, Quelle: Wikipedia, CC BY-SA 3.0

Details

Datum:
18. September
Zeit:
19:00 - 21:00
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Veranstaltungsort

Literaturhaus Darmstadt
Kasinostraße 3
Darmstadt, 64293 Deutschland
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